Klarinettenausflug

Schon lange war ein Registerausflug geplant. Eigentlich schon mehrere Jahre, aber wie das Schicksal so spielt, sollte es nie klappen. Termine wurden gewälzt, mögliche Ziele ausgesucht, vehement verteidigt, verworfen, Wochenenden verschoben, viel diskutiert, aber vor allem auch gelacht, von anderen Registern beinahe schon ausgelacht, aber es sollte ja etwas ganz besonderes werden, und das ist eben nicht so einfach! Aber so etwas kann einen Seemann doch nicht erschüttern… gleich wird klar, wie schön das passt!
Am ersten Wochenende im September sollte es dann endlich sein: Der 1. Ausflug des Klarinettenregisters!

Und es war nicht nur eben ein Ausflug, es war etwas ganz besonderes! Leider hatten nicht alle Zeit, aber dennoch waren zwei Autos voll und die beiden „Choffeusen“ Annette und Viola brachten die lustige Truppe am frühen Samstag Morgen sicher nach Überlingen am Bodensee. Und wie konnte es anderes sein, pünktlich zur Abfahrt verwandelte sich das angesagte trübe Wetter in wunderschönen Sonnenschein! So machte es auch schon richtig Laune, zwei reservierte Kanus mit allerlei Verpflegung, einem portablen CD-Player (Stimmung musste ja schon sein!) und nicht zuletzt den Musikerinnen und Musikern zu beladen. Und dann ging’s los, kräftig rudern war angesagt und so nach und nach war die richtige Sitzposition und ein effektiver Rhythmus gefunden und man kam schnell voran. Am Ufer entlang bis zur Anlegestelle in Überlingen. Die beiden Musiker-Kanus waren die Attraktion. Begleitet von Blasmusik aus der Konserve und dem angehängten Verpflegungsschlauchboot standen schnell viele Leute am Kai und begutachteten das Anlegemanöver und das Aussteigen. Frisch gestärkt mit Pizza und Pasta gab‘s einige Zeit später die ganze Prozedur wieder rückwärts und abgesehen von einer Beinahe-Kollision mit einem Ausflugsdampfer (uns wurde klassisch die Vorfahrt genommen!) machte sich die Truppe wieder auf den Rückweg zur Kanustation. Lag das schnellere Vorankommen an der Stärkung oder am schwächeren Seegang? Egal, Hauptsache, es ging leicht. Und so war am Ende der lustigen Seefahrt für Flocke, Didi, Viola und Jochen noch genug Energie übrig, um sich in die doch schon etwas kalten Fluten des Bodensees zu stürzen. Was für ein Spaß! Danach hieß es Quartier beziehen in der Jugendherberge und herrichten fürs Abendessen, das man sich ja redlich verdient hatte. Nur von der Idee, den Weg in die Innenstadt von Überlingen und nach dem Essen und einer weiteren Erkundung wieder zurück zu Fuß zurückzulegen, waren einige nicht so begeistert. Aber was tut man nicht alles für das Wohl der Fahrer!? Müde ins Bett, für einige viel zu früh, und der Rest der Kapelle konnte es angesichts dieser Uhrzeit beinahe nicht glauben, aber man wollte ja fit sein für den nächsten Tag! So war auch die recht unchristliche Frühstückszeit am nächsten Tag kein Problem und trotz vollem Magen putzmunter ging’s zur Anlegestelle in Überlingen, die von gestern ja noch allzu gut bekannt war. Erkannt hat uns niemand, deshalb schnell auf einen der besagten vorfahrt-nehmenden Ausflugsdampfer und ab auf den See. Dieses Mal erholsamer auf dem Sonnendeck mit kühlen Getränken, wieder wunderschönem Sonnenschein, ohne Angst zu Kentern und jeder Menge guter Stimmung. Vorbei an der Mainau, den Pfahlbauten in Unteruhldingen, Birnau und wieder zurück nach Überlingen, wo die geschulten Ohren in einiger Entfernung Blasmusik ausmachten. Also schnell vom Schiff und über die Strandpromenade schnurstracks zum Ort des Geschehens. Noch ein paar Stücke mitbekommen, kräftig mit geklatscht, gesungen und nach Zugaben gerufen. Dann machte sich die Seeluft bemerkbar und die Mägen knurrten. Also wieder stärken und danach war auch leider schon wieder Zeit für die Heimreise.
Ein super Ausflug, der definitiv nicht der letzte sein wird! Jetzt wissen, wir ja, was wir die ganzen Jahre versäumt haben. Vielen Dank an alle, die dabei waren, und vor allem an Viola, die sich viel Arbeit mit der Vorbereitung und Organisation gemacht hat!

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